Arbeiten mit der Ressource Mensch

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Es war im Jahr 2002, als der einstige Werkzeugmacher mit Meisterprüfung und Führungskompetenz, Manfred Kritzer, den Schritt in die Selbständigkeit setzte. Mit viel Erfahrung und einem großen Faible für Personalentwicklung startete er das Personalbüro Kritzer, in dem bald auch seine Ehefrau mitarbeitete und die Belegschaft sich auf 13 Personen vergrößerte. Seit 2020 ergänzt Sohn Markus (Jg. 1991) das Team. Nach der HTL-Matura sammelte er in großen Unternehmen Erfahrungen, absolvierte ein berufsbegleitendes Studium an der FH und schnupperte in das elterliche Unternehmen hinein. Nun erfolgt schrittweise der Generationswechsel vom Firmengründer auf den Sohn: Das operative Geschäft hat Markus Kritzer bereits übernommen. Die Personalkompetenz von Kritzer wird in Lustenau sowie der Filiale Wörgl angeboten. Die „Lebenslust“ sprach mit den Personalprofis über Fachkräftemangel und die Ressource Mensch.

Ihr Statement zum Thema Fachkräftemangel?

 Manfred Kritzer: Wir verzeichnen österreichweit nicht nur einen Fachkräfte-, sondern einen Mitarbeitermangel. Es ist
schwerer geworden, gutes Personal zu finden. Wir vermitteln nicht nur Jobs, sondern rekrutieren europaweit Personal und „überlassen“ Unternehmen die passenden Arbeitskräfte. Wir unterstützen bei der Einschulung und Weiterbildung, je nach Auftrag wickeln wir auch die Lohnabrechnung ab oder sorgen mit unseren eigenen Apartements für eine qualitätsvolle Unterbringung der Arbeitskräfte. Längst sind dies nicht nur temporäre, sondern jahrzehntelange Arbeitsverträge.

Der Wunsch nach Flexibilität ist heutzutage groß und wird am meisten nachgefragt.

- Ing. Markus Kritzer

Work-Life-Balance und Leistungsbereitschaft stehen zur Diskussion?

Ing. Markus Kritzer: Unser Unternehmensmotto lautet: „Die Kunst, gute Mitarbeiter zu bekommen, ist die Kunst, gute
Mitarbeiter zu behalten und auszubilden.“ Wir beraten und begleiten Menschen, treffen Zielvereinbarungen und bieten hohe Flexibilität. Die junge Generation möchte ihre Potenziale entfalten und setzt auf eine größere Work-Life-Balance. Doch ist das „Ich arbeite, wann ich will, wie ich will und wo ich will“ im Vier-Schicht-Betrieb eben nicht möglich ...
 

Sie kämpfen auch mit Hürden?

Manfred Kritzer: Wir rekrutieren Personen aus ganz Europa - Ungarn, Tschechien, Slowakei, Polen, Slowenien etc., und haben auch schon Mitarbeitende aus Brasilien vermittelt. Die Behördenauflagen der EU sind enorm. Auch der österreichische Gesetzgeber blockiert vielfach, statt zu unterstützen. Saisonarbeit ist z.B. in Deutschland und Italien weniger kompliziert zu bewerkstelligen. In Österreich dürfen wir keine ukrainischen Flüchtlinge temporär einstellen.
 

Ihr Team verfügt über viel Sprachkompetenz?

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Ing. Markus Kritzer: Wir kommunizieren in Deutsch, Englisch, Ungarisch, Slowakisch, Tschechisch, Spanisch, Italienisch, Serbisch, Kroatisch und Slowenisch. Bei Bewerber:innen müssen Deutsch- oder Englischkenntnisse vorhanden sein. Wenn jemand handwerklich top und gefragt ist, ist die Sprache anfangs zweitrangig, doch sorgen wir als Dienstleister dafür, dass solche Bewerber Deutschkurse besuchen. Wir „überlassen“ Mitarbeitende nicht nur – wie betreuen sie, mit Know-how und viel Herz.

Welches Arbeitsmodell herrscht im Kritzer-Team?

Manfred und Markus Kritzer: Bei uns im Büro kann seit 10 Jahren jede/r arbeiten, wann er will. Das sogenannte „Remote  Arbeiten“ – von überall aus der Welt – wäre ebenfalls möglich. Allerdings empfinden wir die persönliche Zusammenarbeit als sehr wertvoll und bieten Homeoffice und flexible Arbeitszeiten an. Das Gros unserer Angestellten trifft sich im Büro: Austausch und persönliches Gespräch sind wichtig. Wir arbeiten mit großer Begeisterung mit Menschen – und nehmen Unternehmen zahlreiche Aufgaben rings um das Thema Personal gerne ab!