Liebesgeschichten und Zaubersachen

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Jede/r kennt Edi 2000. Er gehört zum Ortsbild, auf der Kilbi darf er nicht fehlen und auch über die Gemeindegrenzen ist das Lustenauer Original weithin bekannt. Der vor über 50 Jahren aus dem alten Jugoslawien geflüchtete Edi Vidmar hat eine bewegte Geschichte, und schon oft hat er seinen Beruf gewechselt, nie aber seine Berufung: Er möchte und kann Menschen unterhalten. Mit seinen kleinen Zaubertricks, mit seiner Mundharmonika, seinen Zeichnungen. Vor allem aber mit seiner offenen Art.
 

Mit der Mundharmonika im Gepäck

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Siebenmal ist der damals 16-Jährige zu Fuß über die Grenze gelaufen, sechsmal hat man ihn wieder zurückgeschickt. Zurück, das ist ein kleines Dorf im heutigen Slowenien, eine Ziehmutter, die ihm das Spiel auf der Mundharmonika beigebracht hat, und ein Ziehvater, der zaubern konnte. Der junge Edi wollte fort aus dem kleinen Dorf, und weil sein Ziehbruder schon in Lustenau war, hat ihn das Schicksal mit ein paar Umwegen hierher gespült. Auf dem Bau und in der Stickerei und als Verfuger hat er seinen Lebensunterhalt verdient.

Vom Universum und der Traumfrau

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Aber eigentlich ist Edi Künstler, und zwar in sehr vielen Disziplinen: Maler, Musiker, Zauberer, Feuerschlucker und Lebenskünstler. Er tanzt leichtfüßig und elegant, hat sich aber auch jahrelang im Boxclub die Nase verbiegen lassen. Er ist, wie man so sagt, mit seinen 75 Jahren „boda guat beinand“. Das liegt auch daran, dass Edi niemals still zu sitzen scheint. Immer ist er unterwegs, immer im künstlerischen Dienst. Das wird wohl auch der Grund sein, warum ihm das Leben bisher erst eine Ehefrau und ein Kind geschenkt hat. Die Ehefrau ist lang schon weg, aber Edi ist und bleibt ein Freund der Frauen. Welche Frau er denn gerne hätte, rot, blond oder schwarz? „Schwarz“ kommt es wie aus der Pistole geschossen, und schlank muss sie sein, weil sie nämlich in seine Zauber-Kiste passen muss, wenn sie ihm assistiert. Bis Edis Traumfrau kommt, lebt er mit seinen Kakteen und seinen Palmen in einer Gemeindewohnung auch alleine glücklich. Ohnehin ist er am liebsten unter Leuten. Auch zu den Weihnachts-Tagen, wenn andere zu Hause feiern, ist Edi unterwegs und macht mit seinen kleinen Kunststücken und seiner Mundharmonika die Menschen froh. Hat er denn keinen Glauben? Sein Glaube sei das Universum, sagt Edi, Religion brauche er keine, denn Religionen hätten nur Krieg und Elend auf die Welt gebracht.

Sieben Fragen für Edi 2000

1. Was soll die Zukunft bringen?
Eine schöne Frau, mit der ich tanzen kann.
2. Was muss die können? Kochen?
Einen Rasenmäher muss sie haben, dann weiß ich, dass sie einen Boden hat. Und kochen muss sie nicht, wir gehen essen!
3. Worauf bist du stolz?
Auf meine Tochter Ramona. Und dass ich mal beim Dieter Bohlen in der Show war.
4. Was bringt dich zum Lachen?
Wenn ich im Lotto gewinne.
5. Was bringt dich zum Weinen?
Wenn ich einen Korb krieg.
6. Was ist deine schönste Erinnerung?
Als ich auf einer nackten Frau reiten durfte für ein Foto.
7. Was würdest du gerne noch einmal tun?
Auf zwei Bierflaschen einen Handstand machen und dabei Mundharmonika spielen, so wie früher, als ich noch jung, stark und schön war.
 
Edi 2000 hat eben seine Biographie geschrieben, die kann man um 5 Euro im BOTTA in Lustenau erwerben. Oder hier: www.unartproduktion.at/products/schundheft-nr-42-edi-2000-teil-i. Kontakt über seine Facebook-Seite Edi 2000.