Augenblick verweile: Ariane Scheffknecht
In unserer Serie porträtieren wir Menschen aus Lustenau an ihren Lieb- lingsplätzen und fragen sie, was sie sonst noch so „fürs Leben gerne tun“.
Convenience-Food-Linie made in Lustenau
Ariane Scheffknecht liebt ihren Garten und in einem Garten, konkret in den Gemüsebeeten ihres Schwiegervaters, hat auch ihre berufliche Erfolgsgeschichte angefangen. Von dort kam nämlich der Berg Kürbisse, der eines Tages vor ihrer Haustür lag und den sie kurzerhand zu Suppen und Currys verkochte, in Schraubgläser füllte und etikettierte. Gemeinsam mit Schwester Beate wurde ein Stand beim Lustenauer Markt angemietet, der Rest ist Geschichte. Es sei noch dunkel gewesen, als man im März 2017 mit langen roten Schürzen bekleidet als allererste Marktständlerinnen unterm Sutterlüty-Dach Stellung bezog, um zur großen Verköstigung zu laden. Ariane lacht über den Eifer von damals und ist sich gleichzeitig bewusst, dass genau hier zündete, was später zur Berufung wurde. Denn am Mittag war sie ausverkauft und damit eines klar: Sie will Marktfrau werden. Die Selbstständigkeit hatte sie immer schon gereizt, das Kochen lag ihr im Blut und weil sie beruflich gerade in einer Sackgasse gelandet war, stampfte sie die Idee einer Convenience-Food-Linie aus dem Boden. Der allgemeine Trend arbeitete ihr zu: „Die wenigsten haben noch Zeit, sich mittags lange an den Herd zu stellen. Umso mehr schätzen sie Fertiggerichte, die Frischgemachtem möglichst nahe kommen“, so Ariane, die darauf achtet, dass für alle etwas dabei ist. „Fast Food, wie ich es anbiete, ist nicht nur schnell aufgetischt, sondern auch noch gesund. In meinen Gläsern stecken beste Zutaten und ganz viel Handarbeit. Das macht doch ein ghöriges Essen aus – egal ob vegan oder mit Fleisch“. Ihr bislang größter Coup gelang ihr mit der Aufnahme ins Sutterlüty-Sortiment, für die Wochenmärkte hingegen hatte Ariane bald keine Zeit mehr. Und aus der Gastro- nomieküche im Theresienheim, die ihr temporär als Arbeitsplatz diente, ist sie irgendwann auch herausgewachsen. Die Unternehmerin investiert an einem eigenen Standort in Profigeräte für Großküchen. „Dieser Schritt hat mich schon viel Mut gekostet. Aber ohne Risiko und Leidenschaft geht eben gar nichts.“ An Leidenschaften mangelt es Ariane generell nicht. Dazu gehört auch das Reisen, je abenteuerlicher, umso besser. Sie genießt es als Ausgleich zur vielen Arbeit: „Natürlich habe ich sehr viel um die Ohren, der Stress kommt bei mir saisonbedingt in Fluten, aber ich nehme mir Auszeiten. Neben dem Reisen am liebsten im Garten. Für manch anderen wäre das vielleicht zu sehr von einem Extrem ins andere, aber mein Leben ist insgesamt ein bisschen eine Achterbahn-Fahrt, das passt also zu mir.“
Lieblingsplatz Garten, weil ... „er ein Ort für alle Gelegenheiten ist, je nachdem, ob einem gerade nach Ruhe oder geselligem Beisammensein ist. Mal wird die Feuerschale angeheizt, mal lass ich mir die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen, mal setze ich mich unter einen Baum oder ich beschäftige mich kreativ.“