Weihnachtsfreude das ganze Jahr
Weihnachtszeit ist für die meisten von uns eine relativ kurze Spanne zwischen dem ersten Advent und dem Dreikönigstag. Für eine kleine, aber sehr rührige Gruppe von Lustenauer:innen ist aber sozusagen das ganze Jahr Weihnachten. Die Mitglieder des Krippenvereins befassen sich zu jeder Jahreszeit mit der Weihnachtsgeschichte und kreieren darum herum fantastische Miniaturbauwerke.
Krippen haben eine lange Tradition, nicht nur in Lustenau. Früher hatte jeder Haushalt seine Hauskrippe, und auch heute noch wird das gute Stück am ersten Advent von vielen Familien aus dem Keller geholt, abgestaubt, wenn nötig geflickt und beleuchtet. Viele Familienkrippen werden über Generationen hinweg weitergegeben. Viel Zeit und Liebe fließt in deren Erhalt und den detailgetreuen Ausbau. Eigentlich ist es nur eine Platzfrage, wie groß die Krippe ausfallen darf. In den alten Häusern mit den großen Kellern und Dachböden waren und sind raumgreifende Krippen häufig; in einer Wohnung mit kleinem Kellerabteil muss die Krippe entsprechend bescheidener ausfallen.
Aber für alle Platzverhältnisse, Geschmäcker und Bedürfnisse gibt es eine Lösung. Und am schönsten fällt diese aus, wenn man sie selber plant, entwirft und gemeinsam baut. Dazu bietet der Krippenverein ganzjährig Kurse an, die auch lebhaft besucht werden. Allein in diesem Herbst sind es fünf Kurse, begleitet von insgesamt 24 erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern, die im Kindergarten Augarten im Tiefgeschoß stattfinden. In den Vereinsräumlichkeiten tut sich ein wahres Werkler-Paradies auf! Die Arbeitsplätze sind voll besetzt und bestens ausgestattet. Für je zwei Schüler:innen gibt es eine kenntnisreiche Lehrperson, die beratend und auch helfend zur Seite steht. Im Maschinenraum wird gesägt und geschliffen, während die Kursteilnehmer:innen an ihren kleineren und größeren Kunstwerken kleben, feilen und malen. Neben traditionellen, alpin geprägten und orientalischen Krippen wird hier und da auch eine der eher seltener gesehenen modernen Krippen gebaut. Impulsgeber sind für alle Stile meist Fotografien oder Bilder, die die Teilnehmer:innen selbst mitbringen. Aber auch Ausflüge zu andern Krippenvereinen und Ausstellungen bieten immer wieder einen Fundus an Ideen. Höhepunkt des Krippenjahres ist der Christkindlimarkt zu Beginn des Advents. Dann werden die filigranen Kunstwerke stolz der Öffentlichkeit präsentiert und gern bestaunt. Aber für einen wahren Krippenbauer ist, wie gesagt, das ganze Jahr Saison.