Von damals bis heute
Entdeckungsreise durch Lustenau mit dem Fahrrad
Das Fahrrad gehört mindestens genauso zur Identität der Lustenauerinnen und Lustenauer wie der besondere Luschnouar Dialekt. Lustenau ist eine radbegeisterte Gemeinde und es wird viel in den Ausbau und die Erweiterung des Radnetzes investiert. So beträgt das Wegnetz inzwischen 65 km nur in Lustenau. In der Marktgemeinde gibt es geschichtlich und architektonisch viele interessante Plätze zu entdecken. Und was ist wohl das präferierte Luschnouar Sightseeing-Fortbewegungsmittel? Genau! Da heißt es nur „ab aufs Rad“ und schon kann die Entdeckungsreise losgehen.
Station 1 Widnauer Brücke
Die Entdeckungsreise durch Lustenau startet bei einem der bedeutendsten Bauwerke aus der Hauptphase der Rheinkorrektur in Lustenau. Die „neue“ Widnauer Brücke wurde am 25. Mai 1914 eröffnet. Die Stahlkonstruktion steht heute unter Denkmalschutz und die Zollbrücke Widnau-Lustenau, oft auch als Wiesenrainbrücke bezeichnet, ist immer noch für den Personenverkehr geöffnet.
Wo: Philipp-Krapf-Straße 1
Station 2 Gedenkstätte Am Rohr
Weiter geht es mit dem Fahrrad zum „Rohr“. Die Grenze zwischen Vorarlberg und der Schweiz und vor allem der Weg über den Alten Rhein war für jüdische und verfolgte Menschen eine der wenigen erfolgsversprechenden Möglichkeiten zur Flucht vor den Schrecken der NS-Diktatur. Unter anderem erinnert hier eine vom Jüdischen Museum Hohenems aufgestellte Hörstation an das Schicksal dieser Menschen.
Wo: Neben dem Gasthaus Am Rohr, Forststraße 111
Station 3 Vetterhof
Mitten durch wunderschöne Riedlandschaften erreicht man den Vetterhof. Der Hof ist ein familiengeführter Bio-Landwirtschaftsbetrieb in Lustenau. Die Familie Vetter bewirtschaftet bereits seit über 300 Jahren Lustenauer Boden und zog Mitte der 90er Jahre an den jetzigen Standort im Lustenauer Ried. Regelmäßige Veranstaltungen und ein Hofladen mit köstlichen Bio-Leckereien laden zu einem Besuch ein.
Wo: Alberriedstraße 14
Station 4 2226 Niedrigenergiehaus
Die nächste Station zeugt von internationalem Architekturflair in Lustenau. Der Firmensitz der Architekten Baumschlager Eberle ist in vielerlei Hinsicht einen Besuch wert. Das moderne Gebäude ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch im Inneren ein ganz besonderes Projekt. Das Haus kommt nämlich ganz ohne Heizung oder Kühlung aus und trotzdem herrscht ein perfektes Raumklima. Im Erdgeschoss gibt es eine wechselnde Kunstausstellung, die kostenlos besichtigt werden kann.
Wo: Millennium Park 20
Station 5 Rathaus
Der Weg führt weiter in das Ortszentrum direkt zum Lustenauer Rathaus. Das Gebäude wurde von den Architekt:innen Adelheid Gnaiger, Paul Götsch und Walter Griss geplant und im Jahr 1958 feierlich eröffnet. Aufgrund seiner außergewöhnlichen architektonischen Qualitäten steht das Gebäude mit seinem 1996 errichteten Zubau seit 2012 unter Denkmalschutz.
Wo: Rathausstraße 1
Unser Rathaus ist zeitlos modern und wir schätzen die räumliche Qualität in unserer täglichen Arbeit.
Station 6 Loretokapelle
In Richtung Norden radelnd erreicht man die Loretokapelle, Lustenaus ältesten bestehenden Sakralbau. Die Kapelle wurde bereits 1645 von Hofammann Hans Hagen gestiftet, um Gott für die Abwendung der Pest zu danken. In den Jahren 1988/89 erfolgte eine Generalrenovierung der denkmalgeschützten Kapelle, die, wie alle Loretokapellen, der heiligen Maria geweiht ist.
Wo: Kreuzung Hofsteigstraße/Kapellenstraß
Station 7 Rheintalische Musikschule Lustenau
Quer durch das Rheindorf, vorbei am Gasthof Meindl, wird man von musikalischen Klängen zur Rheintalischen Musikschule Lustenau geführt. Sie wurde 1946 gegründet und zog 1978 in das 1908 errichtete Gebäude der ehemaligen Handelsschule. Seither hat sie sich zu der musikalischen Ausbildungsstätte in und um Lustenau entwickelt. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2009 aufwendig generalsaniert und 2022 mit einem Lift barrierefrei zugänglich gemacht.
Wo: Maria-Theresien-Straße 61
Station 8 Firma Hofer, Bösch und Cie
Diese Station zeugt vom hohen geschichtlichen Stellenwert der Stickerei für Lustenau. Die Stickerei kam um das Jahr 1750 über die Schweiz nach Vorarlberg. 1869 stellten die Brüder Josef und Johann Hofer in einem Haus in der heutigen Kapellenstraße die ersten zwei Handstickmaschinen Vorarlbergs auf und gründeten 1875 gemeinsam mit Johann Bösch eine Stickereifirma. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Stickerei für Lustenau zum wichtigsten Wirtschaftszweig.
Wo: Rheinstraße 26
Station 9 Rhein-Schauen: Museum und Rheinbähnle
An der letzten Station angekommen, hat man gleich mehrere Attraktionen zur Auswahl. Im Rhein-Schauen Museum gibt es über 120 Jahre Geschichte zur Internationalen Rheinregulierung seit 1892 zu entdecken. Ein Teil der Ausstellung informiert auch über das anstehende Hochwasserschutzprojekt Rhesi. Anschließend kann man den Tag bei einer historischen Zugfahrt mit der Dampflokomotive (1910) ausklingen lassen.
Wo: Höchsterstraße 4