Von Kastanienbäumen und Naturkonzerten

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Wenn Kies unter den Sohlen knirscht, der Wind durch die Kastanienblätter streicht und Vogelorchester virtuose Gratiskonzerte trillern, ist Gastgartenzeit und der Sommer nicht mehr weit.

Eine kleine Radtour unter Freund:innen? Als perfekter Start empfiehlt sich ein stärkendes Frühstück im Café König, drin in gediegenem Ambiente oder draußen auf der geräumigen Terrasse. Oder soll es lieber ein spritziger Prosecco im mediterran geprägten „Vorkoster“ sein? Nun, viele Wege führen durch Lustenau und in gastliche Gärten, wie sie gemütlicher und angenehmer nicht sein können. Einer der ersten setzt dem Ganzen gleich die Krone auf: Im „Krönele“ ist bereits die fünfte Wirtinnengeneration am Ruder und der Gasthof als „gehobene Wirtschaft“ mit herzlicher Gastfreundschaft hinlänglich und überregional bekannt. Exzellente Küche ist in dieser Lustenauer Institution ebenso daheim wie freundlicher Service. Das gilt auch, wenn man bei Gastgeberin Ulrike Fink im geräumigen Gastgarten vorbeischaut. Kastanienbäume verbreiten Flair und bieten die grüne Kulisse für feine Kulinarien, einen sauren Radler und einen zünftigen Jass.

Frauenpower im Frühlingsgarten

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Der Frühlingsgarten atmet seit vier Generationen Gasthauskultur. Vor über einem Vierteljahrhundert übernahmen Christine und Wolfgang Reiter den Familienbetrieb und sorgen mit traditioneller Wirtshausküche für Beständigkeit. Im Moment muss Küchenmeister Wolfgang etwas kürzertreten, die Karte mit gutbürgerlichen Gerichten wurde etwas verkleinert und angepasst und Rosi und Christine schmeißen derzeit den Laden. Die Stammkundschaft dankt es und der schöne bekieste Gastgarten, auch hier von großen Kastanienbäumen angenehm beschattet, ist Ziel vieler radelnder Gäste. Der gemütliche Ruheort mit liebevoll gedeckten Tischen ist ideal, um ein kühles Bier, einen knackigen Salat oder ein gutes Mittagsmahl zu genießen.

Lustenauer Heurigenfeeling

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Wer den Ort pedalierend erforscht, hat rasch ein besonderes Ziel im Auge. Klar bietet sich ein Stopp am Blauen Platz mit seiner Eisdiele und den dortigen Lokalen an. Unsere Radtour führt uns jedoch ein Eckchen weiter. Es ist noch nicht ganz 10 Jahre her, als der Bärenstadl in der Maria-Theresien-Straße eröffnete. Urig und „einfach gmüotli“, drinnen wie draußen, ist es bei Familie Bösch. Holzdielen am Boden, alte Holzbalken an der Decke und eine zünftige Jause wie Lumpensalat, Haussulz und exquisite kalte Platten am Teller: So lässt sich hier eine gemütliche Pause einlegen. An warmen Abenden nimmt man gerne im gemütlichen Stadlgarten mit seinem riesengroßen Walnussbaum ein Plätzchen ein. Der Prachtkerl spendet nicht nur Schatten, er trägt noch viele Nüsse und gibt „Arbeit von Jänner bis September“ wie Katharina Bösch schmunzelnd erwähnt. Der kleine Spielplatz macht den Stadl anziehend für Familien. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es von Mai bis Oktober (außer August) einen Frühschoppen, wo man sich nach der Kirche gerne trifft.

Konzertgenuss unter Lampions

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Er ist ein Hauptdarsteller in Lustenau: der Alte Rhein und seine hohe Freizeitqualität. In diesem Naturparadies hat das Gasthaus am Rohr eine Sogwirkung auf Einkehrende wie das Wasser und dichte Unterholz auf Hummeln, Bienen und Libellen. Gastgeberin Judith Wiener managt mit ihrem flotten Team den sommerlichen Andrang in dem beliebten Ausflugsziel. Bei Familien mit Kindern ist es ebenfalls ein Hit, doch Schwimmen und Spielen machen rasch hungrig. Dem kann abgeholfen werden, mit Currywurst, Veggiburger oder Salat mit Couscous-Quinoa-Bällchen. Eine Tour zum „Rohr“ macht sich an sommerlichen Donnerstagen vor allem soundtechnisch bezahlt. Das abendliche Musikprogramm ist vom Feinsten, wenn beliebte regionale Bands und Solist:innen wie Wolfgang Frank, Nina Fleisch und Co den Soundteppich unterm Blätterdach und unter bunten Lämpchen ausrollen. Freier Eintritt und gute Laune sind inkludiert. Wer mit dem Rad hier ist, muss auch keine Gedanken an einen Parkplatz verschwenden – drum ab in den Sattel.