News Helga Hagen, Manufaktur-Betreiberin und Künstlerin

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In dieser Serie schauen wir Lustenaus Kreativen und Kunstschaffenden über die Schulter und erfahren dabei nicht nur, woran sie aktuell arbeiten, sondern auch, was sie inspiriert, fasziniert und motiviert.
 
Woran arbeitest du gerade?
Intensiv an Musterzeichnungen und Farbdesigns für die neuen Kollektionen. Gleichzeitig stecke ich mitten in den Vorbereitungen für ein Landwirtschaftsschulprojekt in Nepal. Das kommt jetzt in die Umsetzungsphase. Eine Schule für die Jungbauern und Bäuerinnen, die ihnen das landwirtschaftliche Handwerk in ihrem Land wieder näherbringen soll.
 
Die HELGA HAGEN W Manufaktur ist also eng verknüpft mit Entwicklungshilfe?
Unsere bisherigen Trinkwasserprojekte, das Dhulikhel Hospital und auch diese Schule, sind klassische Hilfsprojekte, für die sich mein Mann Elmar vorwiegend verantwortlich zeigt. Ich persönlich bin vor allem für die Werkstätten zuständig, habe zum Beispiel eine Filzwerkstatt aufgebaut, in der mittlerweile 43 Frauen arbeiten. 43 Frauen, die nicht ins Ausland müssen, um Sklavenarbeit zu verrichten oder sich zu prostituieren.
 
Ist der Begriff der „Social Entrepreneurin“ für dich zutreffend?
Ja, mein Idealismus ist in erster Linie darauf ausgerichtet, den Menschen in Nepal wirtschaftlich zu helfen. Ein Projekt aufzubauen, das sich multiplizieren kann im eigenen Land und ihnen den Mut gibt, sich auf den Weg zu machen zur Selbstständigkeit und nicht von mir alleine abhängig zu sein.
Helga_Hagen_W_21 Helga Hagen, Manufaktur-Betreiberin und Künstlerin
Kaufst du nur die Rohware in Nepal ein oder auch das fertige Endprodukt?
Sowohl als auch. Alle HELGA HAGEN W Papierprodukte fertige ich in meiner Manufaktur in Lustenau. Filz- und Silberdekorprodukte werden fast zur Gänze in Nepal endgefertigt. Man muss wissen: In diesem Land wird viel Massenware produziert. Ich arbeite genau in die Gegenrichtung, es geht mir um Qualität statt um Quantität. Qualität, die dann auch sehr gut bezahlt wird. Deshalb ist es auch wichtig, dass ich regelmäßig vor Ort bin, um die Qualität sicherzustellen.
 
Angefangen hat ja ursprünglich alles mit eurem wunderschönen Himalaya-Papier, nicht wahr?
Ja, in meiner Begeisterung für die alten Lagerbestände aus früheren Unternehmungen meines Mannes habe ich schnell erkannt, wie wunderbar sich dieses Papier mit Filz, Wolle, Silber und Ton zu Unikaten veredeln lässt: Zu Windlichtern und Lampen, Alben, Leporellos, kreativen Schreibsets und vielem mehr.
 
Wer sind deine Kunden?
Alle, die einzigartige Produkte mit einer Geschichte, die das Schöne und den Wert echter Handarbeit schätzen. Dann die Hotellerie, der Fachhandel und Unternehmen mit dem Wunsch nach maßgeschneiderten Kundengeschenken, Weihnachtskarten usw. Und sehr gerne realisiere ich für Hochzeiten und Veranstaltungen durchgängige Gestaltungkonzepte.
Welches ist deine Lieblingsarbeit?
Ich liebe es einfach, in der Manufaktur zu sein – oft bis zu sieben Tage in der Woche! Die Gewissheit, dass es Sinn hat, was ich tue, gibt mir Energie. Eben, weil jeder Artikel im Grunde auch Hilfe zur Selbsthilfe in Nepal bedeutet. Sollte ich einmal nicht mehr in der Lage sein nach Nepal zu reisen, hoffe ich, dass sie dort ihre Geschäfte dennoch weiter betreiben können.
 
Wir wünschen dir, dass dir deine Tatkraft und dein Engagement noch lange erhalten bleiben und sagen Danke fürs Gespräch!
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