News Heute für Morgen – Mit Mehrwert zur Nachhaltigkeit 11. April 2022

Nicht aus Lustenau wegzudenken ist das Pinoccio Kinderparadies in der Staldenstraße 1. Das seit 1997 in Lustenau etablierte Gebraucht- und Neuwarengeschäft für Kindermode sowie Spielwaren wird bereits seit 2019 vom Tiroler Alexander Schranz mit viel Herz geführt. Wie das Konzept seines Geschäfts funktioniert, was ihn bewegt und von seinen Visionen berichtet er im Interview mit Lustenau Marketing Geschäftsführerin Nathalie Roithinger.

Lieber Alexander, erzähl uns doch ein bisschen vom Pinoccio Kinderparadies-Konzept.

Im Pinoccio bieten wir hochwertige Gebraucht- und Neuwaren für Kinder an. Von Kinderbekleidung in den Größen 50-164 über Schuhe, Spielzeug bis hin zu Kinderautositzen und Kinderwägen haben wir ein breitgefächertes Angebot. Zusätzlich bieten wir beispielsweise im Winter einen Skiverleih an. Allein in diesem Jahr haben wir 300 Skigarnituren saisonweise verliehen und sage und schreibe 600 gebrauchte Skigarnituren verkauft.

Gebrauchtwaren treffen den Zeitgeist. Merkt ihr hier einen Wandel im Konsumverhalten eurer Kundinnen und Kunden?

Alexander Schranz erklärt das Geschäftsmodell vom Pinoccio Kinderparadies.

Definitiv ja. Aktuell bieten wir in Lustenau ca. 60% Gebrauchtwaren und ca. 40% Neuwaren an. Waren es 2019 noch 6.000 Gebrauchtwaren Artikel pro Woche, so sind wir 2022 schon bei rund 10.000. Langfristig planen wir daher damit, 70% Gebrauchtwaren und lediglich 30% Neuwaren im Sortiment zu haben. Zusätzliche Bereiche wie der Skiverleih, das Radsortiment und die Radwerkstatt runden das Angebot natürlich auch weiterhin ab. Die Rückmeldungen unserer rund 9.000 aktiven, registrierten Kund:innen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ein Umdenken stattfindet. Allein im vergangenen Jahr gingen rund 4,5 Tonnen an Bekleidung und Schuhen über unsere Theken. Spielsachen, Skier, Skischuhe, usw. noch nicht miteingerechnet. Diese Größenordnung macht mich und mein Team natürlich stolz.

Ein beeindruckender Erfolg. Kamen daher auch die Überlegungen zu einem zusätzlichen Standort?

Die Idee eines zusätzlichen Standorts im Ländle hatte ich schon länger. Neben vielen Kundinnen und Kunden aus Lustenau und der Schweiz haben wir nämlich auch eine sehr treue Stammkundschaft beispielsweise aus St. Anton und dem Zillertal. Letztes Jahr im Sommer habe ich dann von der Immobilie in Bludenz erfahren und gleich mit der Planung gestartet. Nach gut 9 Monaten Vorbereitungszeit konnten wir nun auf 700 qm²das zweite Pinoccio Kinderparadies eröffnen.

Und wenn ich nun gebrauchte Artikel habe, die ich gerne bei euch im Shop abgeben würde - was muss ich tun?

Wir nehmen nur einwandfreie, komplette und fleckenlose Gebrauchtwaren an und verkaufen diese dann auf Kommission für dich. Vorab müsstest du also prüfen, ob deine Artikel diese Kriterien erfüllen. Dann kannst du deine Gebrauchtwaren bei uns im Shop vorbeibringen, wir kontrollieren jeden Artikel dann unter UV-Licht, besprechen die Preise mit dir und dann können deine Waren für 12 Wochen in unsere Regale. Und schon hast du deinen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz geleistet, deine Produkte bereiten jemandem eine Freude und du hast deinem Geldbeutel etwas Gutes getan.

Second Hand, Zero Waste und Umwelt– und Klimaschutz müssen für die nächsten Generationen noch mehr gelebt werden.

- Alexander Schranz

Du unterstützt mit voller Überzeugung soziale Einrichtungen, unter anderem mit Sachspenden. Wie kam es dazu?

Alexander Schranz erklärt das Geschäftsmodell vom Pinoccio Kinderparadies.

Bereits seit einigen Jahren gibt es ca. 10mal jährlich den 1€-Tag im Pinoccio. An diesem Tag können tolle Schnäppchen ergattert werden, denn alle Gebrauchtwaren, die nach 12 Wochen nicht verkauft oder noch nicht wieder abgeholt wurden, können um nur 1€ erstanden werden. Kinderbekleidung, Schuhe und Spielsachen in einwandfreiem Zustand sind so für jeden erschwinglich. Die Einnahmen, sowie jene Waren die wir am 1€-Tag nicht verkauft haben, spenden wir dann an einen guten Zweck. Die Sach- und Geldspenden gehen beispielsweise an Familien, die sich um sogenannte Krisenkinder kümmern, aber auch an Einrichtungen wie das „Postfach für Jeden“ oder die Kinderkrebsstation in Innsbruck. Auch wenn der Tag für uns im Vorfeld mit sehr viel Aufwand und natürlich mit Kosten verbunden ist, organisieren wir ihn aus voller Überzeugung. Es gibt so viele Familien und Kinder, die mit schweren Schicksalen zu kämpfen haben. Und wenn ich mit dieser Aktion etwas bewirken kann, nehme ich den Aufwand und die Kosten gerne in Kauf.

Und abschließend noch, deine Vision für die nächsten Jahre? Wo siehst du das Pinoccio in 5 Jahren?

Second Hand, Zero Waste und Umwelt– und Klimaschutz müssen noch mehr gelebt werden. Für uns und vor allem für die nächsten Generationen. Visionen und Ideen, um diese Themen noch stärker in den Fokus zu rücken und zu unterstützen, habe ich viele. Um was für Konzepte und Initiativen es sich handelt, verrate ich, sobald diese spruchreif sind.

Danke Alexander, für s Gsprööch.

Über Alexander Schranz und das Pinoccio Kinderparadies

Mit dem Pinoccio Kinderparadies trifft Alexander Schranz den Nerv der Zeit. Auszeichnungen wie der KMU-Preis 2020 oder die Auszeichnung mit der „Klimaperle“ bestätigen sein unternehmerisches Schaffen.
Der 42 Jährige Tiroler kam 2012 der Liebe wegen ins Ländle und hat ab 2019 das Pinoccio Kinderparadies von Margot und René Steinwender übernommen. Immer noch eng mit ihnen verbunden, waren die beiden Trauzeugen bei der Hochzeit von Alexander und seiner Frau.