News Silke Hagen in der Wunderkammer 18. Juni 2021

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Anfang Juni ist Silke Hagen mit einer besonderen Werkauswahl in die Wunderkammer im BOTTA eingezogen. Der Titel „RANDALE UND HURRA“ beschreibt die Ausstellung, wie sie ist: laut, provozierend und irritierend. Die Lustenauerin hat sich für einen Mix aus Wandobjekten und Bildern entschieden, die sich mit starken Farben von der schwarzen Wand abheben.

Keine bewusste Entscheidung

Porträt Silke Hagen

Geboren und aufgewachsen ist die Kunstschaffende in Lustenau. Die Liebe hat sie dann in die Schweiz geführt, wo sie heute in Chur lebt. Seit fast 30 Jahren ist sie bereits künstlerisch tätig, mit Haut und Haaren der Kunst verschrieben hat sie sich allerdings erst vor 8 Jahren. Kunst zu machen, war aber keine bewusste Entscheidung. Es ist das, was sie tun muss. Wenn sie arbeitet, ist sie ganz bei sich und gleichzeitig völlig außer sich. Dass sie bis auf den Abschluss der Meisterklasse beim bekannten österreichischen Künstler Tone Fink in Salzburg autodidaktisch ist, mag ihr eine unverfälschte Authentizität bewahrt haben. Nichtsdestotrotz hat sie sich in den vielen Jahren eine Vielzahl technischer Fertigkeiten und damit ein hohes handwerkliches Niveau erarbeitet. Durch das intensive Arbeiten und leidenschaftliche Experimentieren erfährt beides eine stetige Vertiefung und Ausdehnung.

"newton" & "newton air"

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Die Palette reicht von klassischer Malerei über Materialbilder und Collagen bis hin zu dreidimensionalen Wandobjekten mit irritierenden Strukturen und Oberflächen, wobei vor allem der Mix der Materialien auffällt. Die Werkreihen „newton“ und „newton air“, die unter anderem im BOTTA zu sehen sind, thematisieren insbesondere das Wachsen von der Wand in den Raum. Diese Arbeiten sind Körper, bei denen Farbe, Form und Struktur im Vordergrund stehen und damit sich selbst genügen. Durch vielschichtigen Bildaufbau, bewusster Verschleierung und Verletzung der Oberfläche erschafft Silke Hagen eine Verfremdung des Lesbaren und erreicht damit eine Verschiebung von Werten und Sinnhaftigkeiten.

Das scheinbar Unperfekte sehe ich als zutiefst mächtiges Element für die Entstehung des Eigenlebens eines Werkes, seiner Magie.

- Silke Hagen

Türen in andere Welten

Mit Erklärungen zu ihren Werken hält sich die Wahlgraubündnerin bewusst zurück. Dass die Betrachter:innen auf der Suche nach einer Definition irritiert, provoziert oder gar ratlos zurückgelassen werden, vervollständigt für sie das Werk. „Nur schön“ ist ihr zu wenig. Alles Schöne birgt ein Geheimnis, das bewahrt werden will. „Meine Arbeiten sind Türen in andere Welten, die ich weit aufstoße für alle, die es wagen, hindurchzutreten – um dort sich selbst zu begegnen“, so Silke Hagen.

Matinee mit Silke Hagen

Eine Gelegenheit, die Wunderkammer im BOTTA, Schillerstraße 2 zu besichtigen, und dabei die Kunstschaffende persönlich anzutreffen, bietet sich am 3. Juli von 10 bis 12.30 Uhr. Es gelten die 3G Regeln sowie die aktuellen Covid-Maßnahmen.