News Soziales Engagement in Lustenauer Betrieben 11. Mai 2017

Marcel Hagen
So unterschiedlich die Betriebe sind, so sehr eint sie ein Gedanke: Alle drei möchten etwas zurückgeben. Etiketten Carini, McDonald‘s Lustenau und luoga+loosa über soziales Engagement aus Überzeugung und über Menschen, Macher und Mutige, die ihre Arbeitsstätten bereichern.
Der Arbeitsplatz ist heutzutage für viele Menschen mehr als „nur“ ein Ort um Geld zu verdienen. Es geht darüber hinaus um einen ganz besonderen Erfolgsfaktor für Unternehmen - den der Freude am Tun. Und wer sich mit Herzblut engagiert, Wertschätzung und Anerkennung „unters Volk“ bringt, erkennt: Der Schlüssel zum Glücklichsein liegt in der Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Das wissen nicht nur die Experten der Glücksforschung, sondern auch die Führungsebene von Etiketten Carini, McDonald‘s und luoga+loosa, die stellvertretend als Beispiel für eine neue Generation von Arbeitgebern stehen. Klar ist: Wer gerne zur Arbeit geht, bringt in der Regel gute Leistungen, ist motiviert und voller Ideen. So weit, so logisch. Trotzdem wird in vielen Unternehmen häufig darauf vergessen, welche Rolle ein gutes Miteinander im Betrieb spielt - und vor allem, welchen Unterschied soziales Engagement macht und machen kann.
McDonald‘s: Ein Zeichen setzen

Marcel Hagen
Einer, dem das unheimlich wichtig ist, ist Loek Versluis. Der Geschäftsführer von McDonald‘s Lustenau ist bekannt für seine sympathische holländische Oranje-Art und für seine Begeisterung und Leidenschaft, mit der er seinen Job lebt. Der Vater von zwei erwachsenen Kindern werkelt und wirkt in seiner beruflichen Funktion in vielerlei sozial engagierte Richtungen - im Kleinen, wie im Großen. „Ich möchte einen Unterschied machen, ich möchte helfen, ich möchte etwas zurückgeben“, erzählt er uns mit leuchtenden Augen. Und man spürt: Es ist ihm ernst damit. „Ich komme aus einer tollen Familie, in der Zusammenhalt groß geschrieben wird. Wir hatten nicht viel im Sinne von Geld oder Materiellem. Aber wir hatten Eltern, die uns alles möglich gemacht haben. Und damit meine ich in erster Linie, uns zu entwickeln. Soziale Kompetenz ist gerade heutzutage ein wichtiger Grundpfeiler, der leider trotzdem oft noch viel zu wenig gelebt wird. Als Chef eines großen Betriebes ist das natürlich nicht immer leicht. Es gibt Vorgaben, es gibt wirtschaftliche Interessen, es gibt Unternehmensziele und all die anderen „großen“ Bestrebungen, die man so kennt. Aber eines ist klar: Wer viel hat, der kann - nein muss - in meinen Augen auch viel zurückgeben.“
Perspektiven, die Freude machen
Wie das der gelernte Hotelkaufmann macht? Gleich vorweg: Mit der nötigen Portion Humor und mit dem richtigen Blick, der auch Verborgenes erkennt. Und mit einem Schuss Mut, auch mal ungewöhnliche Wege zu gehen. „Ich habe ein junges Mädchen kennengelernt, die ihre Lehre als Frisörin aufgrund gewisser Umstände abbrechen musste. Das ist natürlich alles andere als toll, gerade in diesem Alter. Damit ihr Weg in eine geregelte, berufliche Zukunft weitergehen kann, haben wir sie bei uns eingestellt als eine Art Überbrückung oder Zwischenstation. Sie ist eine absolut wertvolle und fleißige Mitarbeiterin. Hier kann sie weiter lernen und in absehbarer Zeit versuchen wir gemeinsam, dass sie ihre Frisörlehre wieder aufnehmen und abschließen kann“, so Loek Versluis. Ein anderes Beispiel ist eine Frau, die Probleme mit ihrem Gedächtnis hat. „Bei ihr hat das gesundheitliche Schicksal zugeschlagen und sie kann sich nicht, wie normale Menschen, an alles erinnern. Sie muss täglich neu anfangen, Abläufe und Gewohntes immer wieder üben. Aber wissen Sie was? Das macht nichts. Wir haben Geduld, wir möchten ihr eine Chance geben und sie weiß, dass sie ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft ist. Ich bin überzeugt, dass wir viel mehr Perspektiven schaffen müssen für Menschen, die Hilfe brauchen. McDonald‘s hat diese Einstellung. Das ist mit ein Grund, warum ich unserer Gesellschaft schon so viele Jahre treu bin. Unsere Werte decken sich, unsere Ziele sind die gleichen: Menschen Freude machen. Und das spiegelt sich auch an unserer Belegschaft wider. “
Verantwortung bedeutet Antworten geben

Marcel Hagen
Während wir im neuen McDonald‘s in Lustenau sitzen, das extravagante Innendesign und die herrliche Sommer-Sonnenterrasse bewundern, geht‘s rund im Lokal. Was auffällt: Die Mitarbeiter sind alle richtig gut drauf. Die jungen Lehrlinge haben Spaß, der Service ist freundlich und man merkt: Hier geht‘s mit Menschlichkeit und Herz ans Werk. Bei McDonald‘s Lustenau stehen aber nicht nur Genießen und Wohlfühlen im Vordergrund, sondern auch die Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. Das neueste Restaurant von Franchisenehmer Loek Versluis ist deshalb Mitglied des klimaneutralitätsbündnisses und damit das erste klimaneutrale McDonald‘s Restaurant Österreichs. „Wir versuchen, in alle Richtungen zu wirken, was soziales Engagement angeht. Weitere Beispiele sind das geplante Kinderhilfehaus in Innsbruck oder Spendenaktionen, mit denen wir lokale Initiativen unterstützen. Egal, wie - ich sage immer: Geben, nicht nur nehmen. Das ist der Schlüssel zum Glück - und zwar für alle.“
luoga+loosa: Jeder braucht eine Chance

luoga+loosa - wissen Sie, woher diese Namenskreation des Elektrofachspezialisten aus Lustenau stammt? Geschäftsführer Martin Villotti verrät es uns: „Das kommt von meinen Schwiegereltern, sie haben das Kind aus der Taufe gehoben, sozusagen. Als ich mich selbständig gemacht habe, musste ein Name her. Und sie meinten ganz schlicht: Es geht bei dir doch um’s Schauen und Hören. Also warum dann nicht das Ganze auf Luschnouarisch?“ Tja, so einfach geht das manchmal. Überhaupt ist Martin Villotti ein einfacher Typ im Sinne von umkompliziert, direkt und lösungsorientiert. Er fackelt nicht lange, sondern folgt sich selbst und seinem Herzen. Wie gut das ist, sieht man an seinem FAB-Lehrling Stefan, der sich im zweiten Lehrjahr befindet und laut eigener Aussage „an super Spaß hot“. In seinem Elektrofachgeschäft mit hauseigener Werkstätte dreht sich alles um die Themen TV, Hi-Fi, Satanlagen, Rundum-Service sowie Komplett- und Sonderlösungen. Der selbständige Unternehmer und Vater von drei kleinen Mädels hat sich letztes Jahr entschlossen, sein kleines Team zu erweitern. Und zwar mit einem Lehrling, der im FAB-Programm ist. „Er unterstützt uns in der Montage, Installation und später auch im Verkauf.“ Der Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (Kurzform FAB) macht es sich zum Ziel, Arbeitssuchende erfolgreich und dauerhaft beruflich zu integrieren. Warum Martin Villotti diesen Weg gegangen ist? „Weil ich es wichtig finde, jungen Menschen eine Chance zu geben und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch mir geht es darum, etwas zu bewirken, etwas zurückzugeben.“
Zeit zum Lernen, Zeit für Entwicklung

Wie das Ganze läuft - also einen FAB-Lehrling auszubilden? „Ich musste zuerst die Ausbildung als Lehrlingsprüfer machen, die sehr interessant war. Im weiteren Verlauf unterstützt der FAB und das AMS auch hinsichtlich Schulungs- und verpflichtenden Weiterbildungsmaßnahmen für unseren Lehrling. Ansonsten läuft das Ganze wie in anderen Betrieben auch: Stefan lernt bei uns alles rund um seinen zukünftigen Beruf. Wir nehmen uns viel Zeit, ihn an die Materie heranzuführen, ihn zu unterstützen und ihm den bestmöglichen Start in die Berufswelt zu bieten“, so Villotti. „Das Gute ist, dass wir uns bereits vorher kannten. Ich wusste also, wie Stark Stefans Wunsch ist, eine Lehre in dem Bereich zu machen. Das war für uns und seine Eltern ein großer Ansporn - und auch er selbst hat so großen Willen gezeigt, dass ich seine Bestrebungen unbedingt unterstützen wollte.“ Auf die Frage, ob das immer einfach sei, hat Martin Villotti die wohl ehrlichste und schönste Antwort parat: „Wissen Sie, was ist schon immer einfach? Aber eines ist klar: Ich selbst war in diesem Alter auch nicht immer der Leichteste. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke, dann muss ich sagen: Ich bin froh, Chancen bekommen zu haben. Das braucht jeder Mensch, ganz egal wer.“
Etiketten CARINI: „Hier arbeitet man gerne“

Marcel Hagen
Etiketten CARINI - ein Name, der im Land bekannt ist. Aber nicht nur für seine Qualität im Bereich Etikettenherstellung und einer langen Unternehmenshistorie, sondern auch für das, was die Mitarbeiterphilosophie sowie das soziale Engagement angeht. „Die vertrauensvolle Basis für ein gutes Zusammenleben ist eine wertschätzende Unternehmenskultur über alle Hierarchiestufen hinweg. Jeder Mitarbeiter ist wichtig und trägt einen Teil zum Gesamterfolg bei. Deshalb ist die Art, wie wir miteinander kommunizieren und umgehen von zentraler Bedeutung für das gesamte Unternehmen“, so Elisabeth Herburger, Leiterin des Personalmanagements. Was dabei besonders wichtig ist: „Ich arbeite gerne bei CARINI oder Menschlichkeit ist die Basis für unseren Erfolg - diese Leitsätze prägen uns, unser gesamtes Handeln und unser Tun.“
Es geht im Großen wie im Kleinen

Marcel Hagen
Soziales Engagement aus Überzeugung - das ist für Elisabeth Herburger und ihr CARINI-Team wichtig. „Wobei wir das Wort ‚sozial‘ facettenreich auslegen und nicht nur im Sinne von ‚etwas Gutes tun‘. Sozial bedeutet für uns menschlich sein und die Lebensumstände der Mitarbeiter zu verstehen und diese bestmöglich bei uns zu integrieren.“ Dass das natürlich einiges an Fingerspitzengefühl bedeutet, ist klar. Denn jede Situation ist so individuell wie der Mitarbeiter und das Leben selbst. „Genau das ist die Herausforderung, aber auch das Schöne daran. Schließlich wollen wir etwas bewegen, etwas verändern - zum Guten. Einen Fall hatten wir, wo die Ehefrau eines Mitarbeiters leider verstorben ist. Damit er seine Kinder versorgen konnte, ermöglichten ihm seine Kollegen und wir als Unternehmen in einem speziellen Arbeitszeitmodell zu arbeiten. Ein anderes Beispiel ist, dass ein Mitarbeiter die Pflege eines nahen Verwandten übernahm. Auch hier haben wir es gemeinsam erreicht, dass die Arbeitszeiten flexibel gestaltet wurden“, so Herburger. CARINI unterstützt aber auch bei Themen wie Kinderbetreuung, setzt sein Team multikulturell zusammen und fördert in seiner Akademie persönliche und fachliche Weiterbildung. „Ein anderes, auch schönes Projekt ist ‚Great Place to Work‘, an dem wir regelmäßig teilnehmen und uns als Top-Arbeitgeber qualifizieren
möchten.“ Im Rahmen der letzten Befragungen von „Great Place to Work“ konnte Carini erneut einen hervorragenden Platz unter Österreichs Besten Arbeitgebern 2017 ergattern. Persönliches Engagement - nach Innen oder auch nach Außen als wichtiger Grundpfeiler zukünftiger Arbeitnehmerpolitik? „Für uns ganz klar ja. Aber es müssen nicht immer die großen Dinge sein - Engagement beginnt auch im Kleinen. Zum Beispiel schenken wir zu Weihnachten seit vielen Jahren keine Geschenke mehr, sondern fördern stattdessen soziale Projekte. Wir pflegen das auch in den Bereichen Sport und Kultur und unsere Mitarbeiter können sich insofern gerne einbringen, als dass sie auch immer wieder aufgefordert werden, Vorschläge für soziale
Projekte einzubringen.“